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Engel in der Kunst
Unsere Vorstellungen von Engeln haben vor allem Maler und Bildhauer geprägt: Fra Angelico, Jan van Eyck, Giotto, Boticelli und andere mehr. Auf verschiedenen Tafelbildern begleiten Engel die Menschen nach dem Sündenfall auf dem Weg aus dem Paradies. Jakobs Kampf mit dem Engel ist von Malern aller Zeiten und Schulen dargestellt worden, von Rembrandt, Delacroix, Moreau bis hin zu Gauguin. Mit dem Bild "Jakobs Kampf mit dem Engel oder Vision nach der Predigt" markierte Gauguin das Ende seiner Selbstzweifel an seiner Berufung zum Künstler. Im Rokoko kam die Tendenz zur Verniedlichung auf. Aus dem ehrfurchtgebietenden Himmelsboten wurde das putzige rundliche Kleinkind mit Spielzeugflügeln. Jede Zeit hat ihre eigenen Äußerungen und Vorstellungen. Selbst in unserem Jahrhundert haben sich zahlreiche Künstler um Engeldarstellungen bemüht: allen voran Marc Chagall, Ernst Barlach, Max Beckmann und Joseph Beuys. Paul Klees "Angelus Novus" inspirierte Walter Benjamin zu seinen geschichtsphilosophischen Thesen.
Manche Kunstwerke mit und ohne Engel sind ein Appell an das religiöse Empfinden in der säkularen Welt. "Meine Werke sind meine Gebete", sagte der Bildhauer Brancusi, und Henry Moore meinte, alle Kunst sei religiös. In der Tat, Künstler sind meistens gläubige, zumindest aber suchende Menschen. Selbst wenn sie kaum kirchentreu sind, so sind sie doch auf ihre Weise dem Schöpfergott auf der Spur.
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