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Goethe über den Menschen

"Lassen Sie uns vom Menschen würdig denken..", mahnte er 1799. Seine Anthropologie erschöpfte sich nicht darin, den Menschen als bloßes Vernunftwesen zu sehen. Die Göttlichkeit des Menschen bestand für ihn in seiner Humanität. Man könne zu einer eigenen Religion gelangen, wenn man sein Leben nach dem Guten ausrichte, war sein Credo. Gegenüber der Natur, dem Göttlichen und dem Schicksal vermag der Mensch sich durch seine Tätigkeit, durch sein Tätigsein zu behaupten, als jemand, der sein Leben selbst bestimmt, immer allerdings in Übereinstimmung mit dem, was über ihm ist. Doch die Gefährdung des zivilisierten Menschen wird auch schon von Goethe mitgedacht. Heidnische Relikte, schamanistische Rituale einerseits, die das Licht der Natur beschwören und christlicher Glaube andererseits, der genau darin das Böse sieht, ringen miteinander.

"Der Mensch ist nicht geboren, die Probleme der Welt zu lösen, wohl aber zu suchen, wo das Problem angeht, und sich sodann in der Grenze des Begreiflichen zu halten." - "Übrigens aber ist der Mensch ein dunkles Wesen, er weiß nicht, woher er kommt noch wohin er geht, er weiß von der Welt und am wenigsten von sich selber. "(Eckermann 10.4.1829) "Der Mensch wird in seinen verschiedenen Lebensstufen wohl ein anderer, aber er kann nicht sagen, dass er ein besserer werde, und er kann in gewissen Dingen so gut wie in seinem zwanzigsten Jahre recht haben als in seinem sechzigsten".

"Dunkel ist die Nacht, bei Gott ist Licht.

Warum hat er uns nicht auch so zugericht'?" (Divan 1819)

"Höchstes Glück der Erdenkinder

Sei nur die Persönlichkeit."

"Je höher ein Mensch, sagt Goethe, "desto mehr steht er unter dem Einfluss der Dämonen.."

"Es ist dem Menschen natürlich", sagte Goethe, "sich als das Ziel der Schöpfung zu betrachten und alle übrigen Dinge nur in Bezug auf sich und insofern sie ihm dienen und nützen."

"Der höchste Begriff vom Menschen kann nur durch Vielseitigkeit, Liberalität erlangt werden."


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