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Wohnen im Menschenwort

In den späteren Gedichten setzte sich Rose Ausländer immer wieder mit dem Wort, der Sprache auseinander, die zur eigentlichen Heimat der heimatlos gemachten Dichterin geworden war:

"Ich will wohnen im Menschenwort", so heißt es in einem ihrer Gedichte, und:

"Wir verstehen uns aufs Wort /
wir lieben einander." /
"Mein Vaterland ist tot /
sie haben es begraben im Feuer /
Ich lebe in meinem Mutterland /
Wort."

"Ich glaube an die Wunder /
der Worte, /
die in der Welt wirken /
und die Welten erschaffen."

"...ich taste die Länge und Breite /
der Wörter /
suche erfinde /
das atmende /
Wort."

"Heimathungrig /
unsern täglichen Tod /
begraben wir im Wort /
Auferstehung."

"Ein Lied erfinden /
heißt geboren werden /
und tapfer singen /
von Geburt zu Geburt."


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