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Das Ende zeichnet sich ab

Als Toller in die Freiheit entlassen wurde, begann sich eine neue realistische Generation auf der Bühne, im Roman und in der Poesie Geltung zu verschaffen. Der Expressionismus schien erledigt. Die vielen hoch gespannten Erwartungen und Hoffnungen, die die Dichter und literarische Aktivisten gehegt hatten, hatten sich nicht erfüllt. Dennoch gehören die Jahre um 1918 und davor sicherlich zu den bewegtesten und geistig lebendigsten in der deutschen Literatur und Geschichte des 20.Jahrhunderts.

Spätestens ab 1920 zeichnete sich allmählich das endgültige Scheitern der expressionistischen Utopie ab. Mit dem Erlöschen seiner eschatologischer Hoffnungen infolge der innenpolitischen Entwicklung - das Scheitern der Novemberrevolution 1918 hatte zu einer sozialen Restauration geführt -, zerfiel der Expressionismus, der sich in knapp zehn Jahren von einer Literaturrevolution zu einer umfassenden Kulturbewegung mit hohem Utopiepotential ausgeweitet hatte.


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